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Der Bleibergbau in Bleiwäsche ist mit einem Alter von fast 2.000 Jahren nachweislich einer der ältesten in ganz Deutschland. Gängen und Nester mit Bleiglanz, Zinkblende und Kupferkies im Kalkstein verdankt Bleiwäsche seine frühere Bedeutung als Bergbauort.
Bereits während des 2.-3. Jahrhunderts n. Chr. bauten germanische Stämme hier Bleierz ab. Das daraus erschmolzene Blei verhandelten sie unter anderem an das Römische Reich. Neben kleinen Barren wurde auch das Bruchstück eines ursprünglich bis zu 50 kg schweren Großbarrens gefunden. Das Blei aus dem damaligen Germanien wurde „Plumbum Germanicum“ genannt.[1] Auch Keramik-, Münz- und Glasperlenfunde aus Bleiwäsche zeigen, dass die Germanen Handel mit den Römern betrieben.
Als 1540 sieben Bergleute Land von dem Paderborner Amtmann erwarben und Häuser erbaut hatten wurde das heutige Bleiwäsche erstmalig unter dem Namen „Bleywesch“ urkundlich erwähnt. [2]

Aus dem Bau einer Bleihütte am Lühlingsbach (1540) und der Erhebung des Bleizehnten entstand ein Streit vor dem Reichskammergericht um den Verlauf der Territorialgrenze zwischen Bistum Paderborn und Herzogtum Westfalen. Die Protokolle nennen den Namen einer Vorgängersiedlung Thedbaldinghusen, die aufgelassen worden war. Die Altsiedlung dürfte im Lühlingsbachtal zu suchen sein. Dort weisen frühmittelalterliche Scherbenfunde und Bleischlacken auf einen Siedlungsplatz mit Verhüttung hin.
Genau hier am Standort befindet sich ein Versuchsschacht. Von diesem gehen zwei Versuchsstollen mit rund 100 Meter Länge ab. Sie wurden im 19. Jahrhundert bei Ausschachtungsarbeiten für ein neues Schulgebäude entdeckt.[3]

[1]
Reineke, Bernd (2008). Plumbum Germanicum – Das Blei der Sauerländer. Briloner Heimatbund – Semper Idem.
[2]
Heimat- und Verkehrsverein Bleiwäsche e.V. (1998). Bleiwäscher Geschichte. Heimat- und Verkehrsverein Bleiwäsche e.V..
[3]
Ahlers, Wolfgang (1987). Heimatbuch der Stadt Wünnenberg – Von Bergleuten gegründet. Stadt Wünnenberg.
